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REPROGRAF
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Die wesentlichen Geschäftsaktivitäten
des Oberhausener Printdienstleistungs-
Unternehmens Reprotechnik Ruhr GmbH
(Reprotec) sind zum 1. Oktober 2012
im Rahmen eines Esset Deals auf die neu
gegründete »Reproplan Oberhausen
GmbH« übergegangen.
Die Gesellschafter der neuen Reprotec
kommen aus dem Umfeld der Reproplan-
Kette des Kölners Bernd Kittner. Sein lang-
jähriger Partner Harald Zaremba, Chef des
Frankfurter Reproplan-Standortes, ist nun-
mehr geschäftsführender Gesellschafter
in Oberhausen mit 20%-Anteilen. Haupt-
gesellschafter mit 80% ist die im schwei-
zerischen Olten ansässige Interhelio AG.
Nach Angaben des Onlinedienstes »mo-
neyhouse« ist an dieser wiederum Bernd
Michael Kittner beteiligt. Einst hieß die
Gesellschaft »BMK Beteiligungs AG«. BMK
sind die Namensinitialen des Kettenchefs.
Als Standortleiter in der Oberhausener
Helmholtzstrasse 137 fungiert jetzt der
ehemalige Xerox-Mitarbeiter Karl Schil-
lings.
Peter Becker behält Betrieb in Düren
Kittner hat mit diesem Erwerb eine vor-
handene Kettenlücke im Ruhrgebiet ge-
schlossen. Veräußerer ist der geschäfts-
führende Gesellschafter des WKM-Mit-
gliedes Reprotec, Peter Becker, einstiger
Vertriebsmitarbeiter beim Papierlieferan-
ten Renker, heute Sihl. Becker betreibt in
seiner Heimatstadt Düren das ihm verblei-
bende Unternehmen »Reprotec Rur«, be-
nannt nach dem Dürener Fluß Rur (ohne
»h«).
Werner Müller war Gründer
Gründungsgesellschafter der Reprotech-
nik Oberhausen war einst Beckers früherer
Vertriebschef bei Renker, Werner Müller.
Der Freiburger Müller verhalf dem Unter-
nehmen damals zu ungeahntem Erfolg.
Weniger glücklich entwickelte sich der an-
dere Gesellschafter Harald Schüssler. Die-
ser war Chef des Frankfurter Reprografie-
Betriebes Franz Richter Nachfolger. Nach
der Insolvenz seines eigenen Unterneh-
mens berät Schüssler heute Kunden in In-
solvenzfragen.
Nordrhein-Westfalen
Peter Becker übergibt Reprotec-Oberhausen an Kittner-Kette
CentrO-Baustelle brachte Reprotec den
Aufschwung
Der Bau des großen Einkaufszentrums
CentrO in Oberhausen und die dort anfal-
lenden Lichtpausaufträge verhalfen dem
Betrieb zu einem enormen Aufschwung.
CentrO war damals Europas größtes Bau-
projekt. Die Reprotechnik Ruhr GmbH
steht in keiner Beziehung zur Leipziger
»Reprotechnik-Kette«. Die zufällige Na-
mensgleichheit wird in Oberhausen eher
als lästig empfunden. Daher kürzte Peter
Becker sein Unternehmen auch mit »Re-
protec« ab.
Plusmärkte als überregionaler Kunde
Die Oberhausener Reprotec hatte nach
Angaben von Branchenkennern bis zum
Zeitpunkt der Übernahme der Plus-Super-
märkte durch die Edeka-Kette den Auf-
trag, die Preisauszeichnungs-Unterlagen
für alle Plusmärkte bundesweit zu produ-
zieren. Von diesem Auftrag haben auch
einige Kollegenbetriebe regionale Teilauf-
träge erhalten, so z.B. in Hamburg, Hanno-
ver und Berlin. (ac)
n
gen über Flugzeuge und Automobile bis
TV-Frequenzen und Zeitungen.
5. Schulkinder werden in wenigen Jahren
nicht mehr auf gedrucktem Papier lesen
lernen. Damit wird die »Kulturtechnik des
Lesens« unterbewusst nicht mehr mit dem
Rascheln von Papier verbunden, sondern
mit dem Fingerstrich auf Touchpads. Je
weniger Menschen auf Papier lesen ler-
nen, desto näher rückt der langsame Tod
des bedruckten Papiers.
In der Konsequenz wird die gedruckte Zei-
tung in den kommenden Jahren zum Pre-
miumprodukt werden. Es wird weniger
geben. Aber sie werden wertvoller und
teurer! Das bisherige Massengeschäft der
Zeitung wandert in Onlineangebote ab.
Wenig später werden auch die gedruckten
Bücher diesem Trend folgen.
Doch der Trendforscher gibt die Schuld für
die Misere der Verlage nicht dem Internet.
»Die Probleme der Verlage sind hausge-
macht. Das in der Branche übliche Gejam-
mer über angeblich unfaires Verhalten von
Internetunternehmen oder öffentlich-
rechtlichem Rundfunk weist nur auf das
eigene Unvermögen der Top-Entscheider
in den Verlagen hin«, so der Trendforscher.
Auf Basis seiner Trendanalyse empfiehlt er
den Verlagen, ihr eigenes Geschäftsmodell
anzugreifen. »Verlage müssen die verlege-
rische Logik des Erstellens eines neutralen
redaktionellen Umfeldes für Werbeanzei-
gen verlassen. Sie müssen dazu überge-
hen, online nicht mehr Werbung, sondern
eigene Services und Produkte zu verkau-
fen. Sie müssen das Internet nicht als zu-
sätzlichen Vertriebskanal verstehen, son-
dern als Werkzeug um das eigene Produkt
adaptiv zu machen. Dies ist für einen Zei-
tungsliebhaber ein schwerer Schritt, aber
das Problem ist eher ein mentales, kein
wirtschaftliches,« so der Trendforscher.
Als Beispiele für gelungene Angriffe auf
eigene Geschäftsmodelle führt der Trend-
forscher den Axel-Springer-Verlag und den
Burda-Verlag an. Beide Verlage haben
frühzeitig auf die Warnungen reagiert. Sie
machen inzwischen nur noch rund ein
Drittel ihres Geschäfts mit bedrucktem
Papier, bis zu 70% dagegen online.
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