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REPROGRAF
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b r a n c h e n
B l i c k
]
Insolvenz
Stielow ist pleite
70 Arbeitnehmer der Stielow Label &
Logistics von Insolvenz betroffen
Einen Insolvenzantrag hat der Etikettenher-
steller Stielow Label & Logistics mit Sitz in
Norderstedt beim Norderstedter Amtsge-
richt gestellt. Vorläufiger Insolvenzverwal-
ter ist Rechtsanwalt Stephan Münzel von
der Hamburger Kanzlei Münzel & Böhm.
Vergeblich hatte das Unternehmen bereits
im Vorfeld nach einem Investor gesucht,
der allerdings kurzfristig abgesprungen
war. Geschäftsführer Raymond Vogt hatte
den Mitarbeitern bereits im September
mitgeteilt, dass die September-Gehälter
nicht pünktlich ausgezahlt werden könn-
ten. Man habe nicht mehr genügend Auf-
träge, um mit den Einnahmen die laufen-
den Ausgaben zu decken, so ein Rund-
schreiben an die Mitarbeiter.
Das 1947 als Stielow GmbH & Co. KG ge-
gründete Unternehmen war ursprünglich
ein reines Adressierwerk, später kamen
die Geschäftsbereiche Postbearbeitung,
Etikettentechnik sowie Druckweiterverar-
beitung hinzu. Im Jahr 2002 übernahm die
französische Neopost die Bereiche Postbe-
arbeitung und Druckweiterverarbeitung.
Der Bereich Etikettentechnik und Adres-
sieren wurde herausgelöst und als Stielow
Label & Logistics neu gegründet.
n
Druckmaschinen
Heidelberger tief
in roten Zahlen
Die Heidelberger Druckmaschinen AG
(Heidelberg) hat im zweiten Quartal des
bis März 2013 laufenden Geschäftsjah-
res 2012/13 trotz eines Umsatzzuwach-
ses weiter rote Zahlen geschrieben. Der
Verlust nach Steuern betrug in den Mo-
naten Juli bis September 30 Mio. Euro,
wie das Unternehmen mitteilte. Nach
sechs Monaten steht damit ein Fehlbe-
trag von 104 Mio. Euro in den Büchern.
(Aus: »print.de«)
n
Verfolgung einer Zwei-Marken-Strategie
Zum 1. Oktober 2012 sind die Geschäfts-
aktivitäten der Develop GmbH auf die Ko-
nica Minolta Business Solutions Europe
GmbH und die Konica Minolta Business
Solutions Deutschland GmbH übergegan-
gen. Mit einer Zwei-Marken-Strategie soll
die Marktposition gestärkt werden.
Ab sofort wird Konica Minolta seine Ge-
schäftsaktivitäten auch unter der Marke
DEVELOP anbieten. Mit einer Zwei-Mar-
ken-Strategie, die das vorhandene Poten-
zial in beiden Segmenten ausschöpfen
soll, soll das Unternehmenswachstum vor-
angetrieben und die Position amMarkt für
unternehmensweite Druck- und Doku-
mentenworkflows im B2B-Umfeld ge-
stärkt werden. Die Verschmelzung soll
weiterhin die Qualität durch eine Neuord-
nung der Ressourcen sowohl bei Konica
Minolta Europe als auch in der Deutsch-
land-Organisation durch effektivere kun-
denorientierte Lösungen und durch einen
professionellen Support nachhaltig ver-
bessern. »Die interdisziplinären Projekt-
teams haben alle erforderlichen Schritte
für dieses Ziel erfolgreich umgesetzt«, so
Ken Osuga, Geschäftsführer von Konica
Minolta Business Solutions Europe.
Alle Mitarbeiter der ehemaligen Develop
GmbHwurden bei KonicaMinolta Business
Solutions Europe bzw. KonicaMinolta Busi-
ness Solutions Deutschland integriert.
business
Konica Minolta Business Solutions Deutschland GmbH
DEVELOP jetzt auch formal mit
Konica Minolta verschmolzen
Gewerkschaften
Verdi verliert weiter an Bedeutung
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, zu der auch die organisierten Arbeitnehmer
der Druckbranche gehören, verliert weiter Mitglieder. Bis Ende 2012 werde man vor-
aussichtlich einen Verlust bis 0,8 Prozent haben, so Verdi-Chef Bsirske. Das wären
15.000 Menschen weniger. Einst hatte die Gewerkschaft fast 3 Millionen Mitglieder,
jetzt sind es ca. 2 Millionen. Grund für den steten Niedergang ist der gesellschaftliche
Wandel. Das überholte Klassenkampfbild vom Unternehmer als Ausbeuter, gegen
den sich die unterdrückten Arbeiter organisieren und wehren müssen, gehört schon
längst der Vergangenheit an. Auch verschwimmen Arbeitnehmer- und Arbeitgeber-
grenzen zunehmend. Diese Tatsache entzieht den Gewerkschaften Mitglieder.
WKM weiter ohne Tarifbindung
Auch aus diesem Grund hat der Wirtschaftsverband vor knapp 20 Jahren die seit
Ende der 40er Jahre des vergangenen Jahrhunderts bestehende Tarifbindung abge-
schüttelt und seither keinen neuen Vertrag geschlossen. Der Betriebsfrieden in den
WKM-Unternehmen hat dadurch nicht gelitten, ganz im Gegenteil. In kleine Famili-
enbetriebe mit überschaubaren Strukturen passen keine Berufsgewerkschafter, die
ihre Kollegen gegen den Inhaber aufwiegeln. (ac)
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