REPROGRAF
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3
Editorial
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iebe
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eserinnen
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Liebe
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eser
,
das Titelmotiv, von Robert March designed, läutet das 100. Jubiläumsjahr des Wirt-
schaftsverbandes Kopie & Medientechnik und seiner Zeitung ein. Im Herbst 1913
fanden sich Lichtpaus- und Plandrucker im Leipziger Hotel Palmbaum zusammen und
schmiedeten eine dauerhafte Organisation, die Inflationen, Kriege und Verbote über-
standen hat. Das alleine ist schon grandios. Auch wenn ihre damaligen Techniken
aus heutiger Sicht steinzeitlich anmuten, an den Motiven, sich in einem Netzwerk
zusammenzuschließen, hat sich bis heute nichts geändert. Damals bezeichnete man
sich noch als Bund, später als Verband und heute spricht man von einem Netzwerk.
»Einigkeit macht stark, zusammen können wir uns gegen die Übermacht der Lieferan-
ten behaupten«, dieser Gedanke hat an Aktualität nicht verloren. Auch Behörden
schenken einer Branchenorganisation mehr Gehör als einem einzelnen Kleinbetrieb.
Der größte Nutzen einer Mitgliedschaft ist damals wie heute die ganz persönliche
Kommunikation und der Transfer von Wissen mit Branchenkollegen.
Vor einem Jahrhundert diskutierten die Verbandsgremien bereits Modelle, wie der
Gemeinschaftseinkauf zu organisieren wäre. Ärger über ruinöse Niedrigpreisanbieter
innerhalb und außerhalb des Verbandes war in allen Epochen ein leidenschaftliches
Thema. Verbandsmitglieder waren immer tüchtige Familienbetriebe, häufig älter
als der Verband selbst. Nur eines hat sich geändert: unsere Dienstleistungsprodukte,
Maschinen, Margen und die Auftragsdurchlaufzeiten sind heute gänzlich andere.
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