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REPROGRAF
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[
b r a n c h e n
B l i c k
]
Copyboxx nur noch über drei vollwertige
Produktionsstandorte in Deutschland
(Leipzig, Erfurt und Frankfurt am Main).
Dennoch wurde unzulässig mit weiteren
zehn Filialen der Konkurrenz geworben.
Reproprofi­Chef Karl Reese wehrte sich ver­
geblich. So soll er diverse Aufforderungen
mit Fristsetzung nach Leipzig geschickt ha­
ben. Doch Wallasch ignorierte die Schrei­
ben und schmückte sich weiter mit frem­
den Federn. Als es dann Karl Reese zu bunt
wurde, beantragte er beim Landgericht
Dresden eine einstweilige Anordnung, der
das Gericht am 17. Oktober stattgab (AZ
42HKO300/11 EV). In der Entscheidung
drohte das Gericht für den Fall der Weige­
rung die gesetzlichen Ordnungsmittel,
nämlich Ordnungsstrafe bzw. Ordnungs­
haft, an. Die Reproprofi­Filialen wurden
wenige Tage später gelöscht.
n
Obwohl die Reproprofi­Kette von Karl Ree­
se ihre nur wenige Monate dauernde Zu­
sammenarbeitmit Copyboxxaufgekündigt
hat, warb die wesentlich kleinere Kette Co­
pyboxx weiterhin auf ihrer Firmenhome­
page mit Standorten der Reproprofi­Kette.
Hintergrund: Die beiden Copyboxx­Macher
Gerold Kotman und PetraWallasch wollten
anscheinend größer erscheinen als sie tat­
sächlich sind. Potenzielle Kunden wurden
mit einer nicht vorhandenen Flächenprä­
senz geblendet. Dieses Verhalten ist wett­
bewerbswidrig. Nach der 11­Millionen­RT­
Pleite verfügen Kotman­Wallasch mit
Unlauterer Wettbewerb
Sächsischer Kettenkrieg: Landgericht stoppt Copyboxx-Aktion
Mehrere Monate warb die Cobyboxx-Kette auf ihrer Homepage unzulässig mit zehn
Standorten ihres Wettbewerbers Reproprofi. Nachdem die Kooperation zwischen den
beiden Ketten geplatzt ist, hat Reproprofi-Chef Karl Reese (Dresden) die Entfernung
seiner Standorte auf der Copyboxx-Homepage vergeblich verlangt. Jetzt hat die 2.
Kammer für Handelssachen am Landgericht Dresden per einstweiliger Anordnung die
Kotman-Wallasch-Kette zur Löschung ihrer unzulässigen Angaben gezwungen.
Blendwerk: Copyboxx wirbt mit dem Standort
Hannover. Wer die Druckproduktion sucht, der
findet dort ein winziges Copyboxx-Klingelschild
neben dem von Kotmans Beratungsfirma CeC.
Insolvenzverfahren Reprotechnik
Gerold Kotman blockiert Millionen-Zahlung
an Reprotechnik-Gläubiger
Mit einer gerichtlichen Beschwerde behindert der Ex-RT-Chef und Truppenarzt Dr. Kotman die Gesundung seiner frühe-
ren Kopierkette. Er will sie anscheinend sturmreif schießen, doch Übernahmekandidat Schulin-Zeuthen beibt hart.
Als unverständlich bezeichnen Gläubi­
ger der Reprotechnik die neuerliche
Blockade­Attacke im RT­Insolvenzver­
fahren (AZ 403IN818/11, AG Leipzig)
durch den früheren RT­Chef Dr. Gerold
Kotman. Im Namen seiner eigenen
Unternehmensberatungs­Gesellschaft
CeC haben die Rechtsanwälte Aderholt
jetzt innerhalb der 14­tägigen Rechts­
mittelfrist gegen den Insolvenzplan­
Bestätigungsbeschluss des Amtsgerich­
tes Leipzig vom 3. November 2011
Beschwerde eingelegt.
Mit diesem Schachzug, so vermuten Bran­
cheninsider, will Kotman die Übernahme
der insolventen Reprotechnik­Kette durch
den Dänen Vester Kopi verhindern. Der
Mann, der mit seiner Partnerin Petra Wal­
lasch über ein Jahrzehnt Architekt der um­
strittenen Firmenpolitik bei Reprotechnik
war, versucht jetzt einen Neuanfang der
RT zu blockieren. Kotman scheint darauf
zu setzen, dass sich der neue RT­Geschäfts­
führer William Schulin­Zeuthen frustriert
zurückzieht. Dafür aber gibt es keine An­
zeichen. Ganz im Gegenteil, Schulin­Zeu­
then steckt die Schüsse seines Vorgängers
bislang recht locker weg.
Jetzt ist das Gericht am Zug, und dort sind
Profis gefragt. Die im Insolvenzrecht ver­
sierteDiplom­RechtspflegerinFreudenthal
beim Amtsgericht Leipzig ist zuständig,
auf sie richten sich nun die Blicke der Be­
teiligten. Sie muss die Beschwerde prüfen.
Wenn sie dieser nicht abhilft, entscheidet
das Gericht. Kotman behauptet, dass es
eine offene Forderung seiner Firma CeC
gibt. Bei RT hingegen sieht man das an­
ders. Dort jedenfalls sollen sich trotz in­